DRK-Stories mit Simon Rutkowski
"Irgendwo zwischen Haupt- und Ehrenamt" – unser Helfer Simon Rutkowski stellt sich vor.
Was machst du bei uns und wie lange bist du schon dabei?
Ich bin ganz normal Helfer in der Bereitschaft, ab und an kann man mich auf Sanitätsdiensten antreffen. Mein Hauptaugenmerk liegt aber auf der Ausbildung – ich bin im Ausbilderteam, gebe Erste-Hilfe-Kurse und mache Fortbildungs-/Übungsabende mit unseren Kameradinnen und Kameraden. Dort kann ich die Erfahrungen und Arbeitsweisen, die ich aus dem Regelrettungsdienst habe, an unsere ehrenamtlichen Kräfte weitergeben. Das stärkt die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt. Außerdem supporte ich unsere Materialverwaltung und bin Gruppenführer in der Einsatzeinheit.
Wie bist du zum DRK gekommen?
Meine "Karriere" als Sani begann zu Realschulzeiten. Ich wurde Schulsanitäter und habe hierfür beim DRK mehrere Erste-Hilfe-Kurse gemacht.
Los ging meine Zeit beim DRK 2013, als ich nach der Schule beim Rettungsdienst bzw. primär im Krankentransport des DRK Stuttgart ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) gemacht habe. Im Anschluss daran habe ich weitere zwei Jahre hauptberuflich als Rettungssanitäter in der Notfallrettung gearbeitet. Als ich anfing zu studieren, wurde mein damaliger Hauptberuf zum Nebenberuf – und das ist er bis heute. Als klar war, dass ich meine Vollzeitstelle aufhöre, bin ich 2016 in die ehrenamtliche Bereitschaft in Vaihingen eingetreten und fahre seitdem zweigleisig im Haupt- und Ehrenamt.
Was gefällt dir an deiner ehrenamtlichen Tätigkeit am besten?
Die Leidenschaft im Ehrenamt ist einzigartig. Das heißt nicht, dass die Leute im Hauptamt nicht motiviert wären, im Gegenteil. Viele Kolleginnen und Kollegen haben ihre Berufung zum Beruf gemacht. Aber es ist wirklich Wahnsinn, mit wie viel Hingabe sich Menschen ehrenamtlich fast bis zur Selbstaufopferung hin für die Gesellschaft einsetzen und das oft über Jahrzehnte hinweg.
Ich mach mal ein Beispiel: Den Katastrophenschutz bereit zu halten bedeutet sehr viel Aufwand. Sowas kriegt man so als "normaler" Bürger gar nicht mit. Wenn dann irgendwo ein Großschadensereignis auftritt, stehen diese Leute in kürzester Zeit bereit, um unbezahlt in den Einsatz zu gehen – für mich absolute hidden Champions!
Was machst du sonst so?
Hauptberuflich bin ich Ingenieur bei einem bekannten, gelben Reinigungsgerätehersteller aus Winnenden. Nebenberuflich bin ich wie erwähnt beim DRK-Rettungsdienst Stuttgart. In meiner restlichen Freizeit neben dem DRK engagiere ich mich viel in der Evangelischen Jugend Stuttgart, unserer Kirchengemeinde in Rohr-Dürrlewang und mache dort z.B. viel Musik oder schlage die Brücke zwischen den beiden Welten und schule unsere ehrenamtlichen Jugendleiter/innen in Erster Hilfe.
Als Ausgleich bin ich gerne mit meinem Gravelbike in der Region und im Urlaub unterwegs oder betätige mich semiprofessionell im Holzhandwerk. Irgendwie ist der Tag dann immer auch schon rum…
Warum Vaihingen?
Ich lebe schon immer in Rohr. Daher war es klar, dass ich in die Bereitschaft gehe, in deren Stadtteil ich zu Hause bin.
Ganz nebenbei sind die Leute nett, warum sollte ich dann weg...?
Auf welche drei Dinge könntest beim DRK nicht verzichten?
Snacks, Snacks, Snacks: Egal ob als Notration, wenn man nicht zur Pause kommt, zum die Mannschaft versorgen, als Schleck zwischendurch oder als Sofortinterventionsmaßnahme, wenn ein Kollege hangry zu werden droht – die Hypoglykämieprophylaxe darf niemals fehlen!
Ansonsten brauche ich meine offline-Stuttgartkarte auf dem Handy, um jeden Einsatzort zu finden (das Navi ist ja im Kopf) und die Kotztüte in der Einsatzjacke, die ich im Fall der Fälle elegant aus der Tasche zaubern kann.

